In Reminiszenz an Prof. Dipl.-Ing. Walter Arno Noebel
den
Architekten der Rathausbrücke in Berlin-Mitte
Am 1. Oktober 2013 wäre Prof. Walter A. Noebel 60 Jahre geworden.
Ihm zu Ehren!
Ihm zu Ehren!
Foto-Quellen: http://de.cyclopaedia.net und www.noebel.de
Prof. Walter Arno Noebel, 1. 10. 1953 Köln – 2. 7. 2012
Berlin
Der international renommierte Architekt, Prof. Walter A.
Noebel, war Dozent an der Uni Dortmund. Anerkannt war er auch durch Arbeiten in
Italien, er liebte Italien und die klassische, italienische Architektur –
sicher war sie Vorbild für den sachlichen und eleganten Stil seiner Projekte. Prof.
Noebel studierte in Berlin, eröffnete hier 1989 sein eigenes Architekturbüro,
war Gastdozent in der Schweiz und in anderen Städten Europas.
Prof. Noebel gestaltete sein letztes Projekt – die Rathausbrücke
am Rande des Nikolaiviertels – im klassisch-rationalen Stil, die ihm großartig
gelungen ist – wie ich finde. Besonders zur „blauen Stunde“ und bei Nacht geben
die Leuchten der Pfeiler aus Granit der modernen Brücke ein elegantes
Erscheinen.
Über die Brücke führt Geländer aus Holz mit stilistischen
Baumstämmen in Metall. Vielleicht wollte der Architekt mit dieser Gestaltung an
die historische „Lange Brücke“ in Holz erinnern. Praktisch sind auch die
Aussichtsplattformen. Die Brücke wird mit der Ostseite des zukünftigen
Schlosses stilistisch im Einklang sein.
Die Rathausbrücke ist wie die Spandauer See-Brücke, 1997, ein
Bauwerk mit Dauerhaftigkeit.
Leider konnte sich Prof. Walter A. Noebel der Brücke nicht
mehr erfreuen, er verstarb unerwartet im Juli 2012.
Anfangs interessierte mich auch, wie einige andere Berliner,
eine historisch gestaltet Brücke. Später aber beeindruckte mich der Entwurf für
die moderne Brücke. In einem freundlichen Telefonat mit Prof. Noebel erfuhr ich,
die Kosten für eine historische Brücke wären enorm hoch geworden.
Vielleicht sollte die Brücke bald einen neuen Namen erhalten
– einen – in dem Name Noebel den Architekten ehrt – weil es sein letztes
Bauwerk war, das er der Stadt Berlin schenkte.
Aber! Die Rathausbrücke – im September 2013 ein Jahr
geworden – wurde schon mit schädigenden „Mustern“ respektlos besprüht, auch das
Holzgeländer erhielt keine schützende Schicht, sodass es einreißt.
Historisches
zur Brücke
Die „Lange Brücke“ aus Holz am Berliner Schloss, ca. 1690, verband Alt-Berlin und Cölln.
(Archiv: P. Müller)
(Archiv: P. Müller)
1997 entstand – gestaltet von Prof. Walter A. Noebel – die Spandauer See-Brücke. Besonders toll wirkt sie bei Nacht mit ihren 16 erleuchteten Brückenpfeilern. Das widerstandsfähige Material wurde bedauerlicherweise von respektlosen „Sprühern“ verunstaltet.
Die Spandauer See-Brücke, 1997 – sie ist mit 264 Metern die
längste Brücke von Berlin. Foto: Petra Mueller