Mittwoch, 22. April 2009

Strassensperrung

Pressemitteiling des Senats:
Vorbereitende Maßnahmen für Neubau der Rathausbrücke in Berlin-Mitte

Ab Donnerstag, den 23. April 2009, werden erste vorbereitende Maßnahmen in der Rathausstraße vorgenommen, die den Neubau der Rathausbrücke in Berlin-Mitte vorbereiten. Damit einher geht eine temporäre Einschränkung des Straßenverkehrs in der Rathausstraße zwischen Poststraße und Spree bis zum Beginn der Abbrucharbeiten im Mai 2009. Bei den Baumaßnahmen handelt es sich um Kanalbauarbeiten und Leitungsumverlegungen.
Mit Beginn der Abbrucharbeiten wird dann eine Vollsperrung der Rathausstraße erforderlich sein, welche für die gesamte Bauzeit aufrecht erhalten wird. Den Verkehr nehmen während der Vollsperrung die angrenzenden Straßen Mühlendamm, Spandauer Str. und Karl-Liebknecht- Str. auf.

Vor dem Abriss des Mittelpfeilers der Rathausbrücke wird zeitweise ein Joch für den Schiffsverkehr gesperrt, es steht dann nur die halbe Breite der Spree zur Verfügung. Für den Abbruch der vorhandenen Brücke, den Einschub des neuen Überbaus und den Rückbau der vorhandenen Fernwärmeleitung sind kurzzeitige Vollsperrungen für die Schifffahrt notwendig.
Für Fußgänger und Radfahrer wird die Rathausstraße, soweit es die Bauarbeiten zulassen, zugänglich sein. Ein provisorischer Fußgängerübergang stellt sicher, dass die Spreeuferpromenade und das angrenzende Nikolaiviertel auch während der Bauzeit erreicht werden können.

Für Sommer 2010 ist der Einschub des neuen Brückenüberbaus geplant, sodass man im Frühjahr 2011 mit der Freigabe der neuen Rathausbrücke für den Verkehr rechnen kann.
Die Kosten des Neubaus betragen ca. 10 Mio. € und werden vom Land Berlin getragen.
Der Neubau der Rathausbrücke wird aufgrund der vorhandenen und in Betrieb befindlichen Fernwärmeleitung, welche nordwestlich (unterstromseitig) neben der Brücke verläuft, in zwei Bauabschnitten hergestellt.

Im ersten Bauabschnitt werden die vorhandenen Überbauten und Widerlager bis an die bestehende Fernwärmeleitung heran abgebrochen. Der neue Überbau wird im Bereich vor dem Marstall vormontiert und beinhaltet u.a. eine neue Fernwärmeleitung. Nach dem Einschub des neuen Überbaus wird die Fernwärmeleitung in die neue Brücke umgeschaltet und die bestehende abgebrochen.

Der zweite Bauabschnitt beinhaltet im Wesentlichen die Vervollständigung des nordwestlichen (unterstromseitigen) Widerlagerabschnittes einschließlich der Uferwände.
Die Rathausbrücke überspannt im Zuge der Rathausstraße die Spree-Oder-Wasserstraße und verbindet das Nikolai-Viertel/Marx-Engels-Forum mit dem Schlossplatz/Marstall. Am Standort der heutigen Rathausbrücke befand sich die zweitälteste Brücke Berlins, welche damals den Namen „Lange Brücke“ trug. Diese wurde 1307 als zweiter Spreeübergang aus Holz gebaut und verband die Städte Berlin und Cölln. Ende des 17. Jahrhunderts wurde diese Holzbrücke durch eine steinerne Brücke, bestehend aus 5 Bögen, ersetzt und erhielt den Namen Kurfürstenbrücke.

Ende des 19. Jahrhunderts folgte der komplette Umbau der Kurfürstenbrücke mit der Ausbildung von nur 3 Bögen und der Tieferlegung der Gründung unter Beibehaltung der kleinen Mittelöffnung. Die Gründungselemente der Widerlager und des rechten Strompfeilers haben heute noch Bestand.
Nach 1945 wurden die 3 Steinbögen wegen ihrer Kriegsschäden abgetragen und der Übergang durch provisorische Einfeldbrücken wieder hergestellt. Im Zuge der Errichtung des „Palastes der Republik“ wurde die Brücke, die nun den Namen Rathausbrücke trägt, umgebaut. Das zur Zeit vorhandene Brückenbauwerk hat eine Breite von 18,00 m und besteht aus zwei hintereinander angeordneten Einfeldbrücken, welche beide auf dem in der Spree verbliebenen massiven Strompfeiler auflagern. Die vorhandenen Widerlager wurden ebenfalls umgebaut und mit massiven Auflagerkonstruktionen aus Stahlbeton versehen.

Bauwerksdaten der neuen Rathausbrücke:
Bauweise Stahlverbundkonstruktion
Gesamtstützweite 40,80 m
Gesamtlänge Bauwerk 44,70 m
Breite zwischen den Geländern 18,00 m
Lichte Durchfahrtsbreite 26,50 m