Donnerstag, 27. November 2008

Diskussion in den Medien



Die Sturheit der Verwaltung
Über die Spree: Berlin hat jetzt seinen eigenen Brückenstreit
von JENS BISKY

Erst am Freitag dieser Woche werden wir eine Ahnung gewinnen, wie die Ostseite des Humboldt-Forums aussehen wird. Der Bundestagsbeschluss zur halbherzigen Schlossrekonstruktion hat den Architekten hier viel Freiheit gelassen. Warum soll jetzt eine Brücke gebaut werden, die sich auf die nähere Umgebung gar nicht sinnvoll beziehen kann, weil diese in den kommenden Jahren Baustelle sein wird? Die internationale Expertenkommission "Historische Mitte" hatte vor Jahren empfohlen, den Kurfürsten, Schlüters Meisterwerk barocker Skulptur, wieder am angestammten Platz aufzustellen. Das wäre, wenn Noebels Entwurf gebaut werden sollte, unmöglich. Auf die Kritik reagiert die Senatsbauverwaltung mit Hinweis auf die Erfordernisse des Schiffsverkehrs. Ein Pfeiler in Brückenmitte störe da nur. Liegt Berlins Zukunft also auf dem Wasser? Will man alle älteren Brücken umbauen?
http://www.sueddeutsche.de/956388/490/2652736/Die-Sturheit-der-Verwaltung.html

So sieht die Brücke heute am Donnerstag aus.
Noch steht im Hintergrund auf dem Schlossareal ein Treppenhausrest des PdR.


Im übrigen, zum allgemeinen Thema war – neben seitenweisem Schloß-Getöse – gestern sehr bemerkenswert ein Fanfarenstoß von Gerwin Zohlen! in der WELT. Ein echter Appell an die Architekten, endlich den Sehnsüchten der Bürger Rechnung zu tragen – ohne Einschränkung:

http://www.welt.de/welt_print/article2782978/Die-Angst-der-Architekten-vor-der-Rekonstruktion.html

Und das wird heute im Tagesspiegel von Christiane Peitz, die am vergangenen Sonntag noch eine ganze Seite gegen das Schloß angeschrieben hatte, fortgesetzt unter dem Titel: "Sehnsucht nach Substanz – Warum in Deutschland wieder Schlösser gebaut werden":

http://www.tagesspiegel.de/kultur/Schlossplatz;art772,2670640