Nach der Pressekonferenz schreibt der ...
Berliner Kurier vom 25.11.2008
Rathausbrücke, Berliner sollen entscheiden
Susanne Kröck
Mitte - Modern, so soll die Rathausbrücke nach dem Willen des Senats neu gebaut werden. Dagegen wehren sich Händler und Anwohner vom Nikolaiviertel, wollen wie früher eine Brücke im Barock-Stil. Sie sammeln seit gestern Unterschriften für ein Bürgerbegehren, wollen die Berliner entscheiden lassen. Die Rathausbrücke ist seit Jahrzehnten nur ein Provisorium für die im Krieg zerstörte Brücke. Statt des schlichten Neubaus will die Arbeitsgruppe Rathausbrücke Nikolaiviertel, dass die Brücke wieder in Bögen die Spree überspannt. Auch das Standbild vom Großen Kurfürst soll dort wieder stehen. Für ein Bürgerbegehren brauchen die Barock-Freunde bis zum Sommer 6200 Unterschriften. Da wird die moderne Brücke aber voraussichtlich bereits im Bau sein. Berliner Kurier, 25.11.2008
Tagesspiegel am 24.11.2008 "Unterschriften gegen Rathausbrücke"
Unterschriften gegen Rathausbrücke
Berlin steht möglicherweise ein neuer Bürgerentscheid ins Haus: Eine Initiative will gegen den Neubau einer Brücke zur Museumsinsel wegen deren moderner Bauart Unterschriften sammeln.
Der geplante Neubau der Rathausbrücke zwischen Nikolaiviertel und Schloßplatz bleibt umstritten – jetzt will eine Bürgerinitiative die Baupläne des Senats stoppen und mit einem Bürgerentscheid einen alternativen Entwurf durchsetzen. Der Senat möchte die Brücke an der Rathausstraße im nächsten Jahr abreißen und nach einem modernen Entwurf neu bauen. Die Bürgerinitiative fordert dagegen eine historisierende Variante: „Bei der Rathausbrücke handelt es sich um die älteste und bedeutendste Brücke Berlins“, sagte Annette Ahme von der Initiative. „Wir möchten den Senat dazu bewegen, dass eine der historischen Bedeutung angemessene Brücke gebaut wird.“Innerhalb von sechs Monaten müssen nun rund 6200 Unterschriften zustande kommen, um einen Bürgerentscheid herbei zu führen. Dieser soll das Bezirksamt Mitte auffordern, sich beim Senat für einen historisierenden Neubau einzusetzen – das Ergebnis ist allerdings nicht bindend. In den kommenden Wochen werde die Initiative einen eigenen Entwurf vorlegen, sagte Ahme. Ein historisierender Entwurf müsse nicht teurer als der auf zehn Millionen Euro veranschlagte Entwurf des Senats sein.Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus hat ebenfalls einen Antrag auf einen veränderten Neubau der Brücke eingebracht. Der stadtentwicklungspolitische Sprecher Robbin Juhnke sagte, er gehe davon aus, dass der Antrag in den ersten Monaten 2009 auf die Tagesordnung des Stadtentwicklungsausschusses gebracht werde. Er rechne damit, dass im Zuge der Beratungen um das Humboldt-Forum im ausgehenden Jahr auch die Diskussion um die Rathaus-Brücke neu entfacht werde.Momentan führt ein provisorischer Bau aus den 1950er Jahren über die Spree. Baubeginn sei für kommendes Frühjahr geplant, sagte Marko Rosteck, Sprecher der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Nach Ansicht des Senats gebe es keine Alternative zum modernen Neubau, da ein historisierender Bau in der Brückenmitte einen Pfeiler benötige, der den Schiffsverkehr behindere.